14.12.2022

Doppelter Baustellen-Besuch beim Holz-Hybrid-Hochhaus CARL

Zu Besuch bei CARL: Peter Hauk, Baden-Württembergs Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
Zu Besuch bei CARL: Peter Hauk, Baden-Württembergs Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, bei seinem Grußwort
Minister Peter Hauk (links), Carsten von Zepelin, Vorstandsvorsitzender der Baugenossenschaft Arlinger (Mitte) und Andre Essig, Projektoberbauleiter Schlüsselfertiges Bauen der Ed. Züblin AG, Direktion Karlsruhe (rechts).
Treffen proHolzBW (v. links): Carsten von Zepelin, Vorstandsvorsitzender der Baugen. Arlinger, Joachim Hörrmann, proHolzBW, Stefan Mederle, Projektleiter Akquisition, ZÜBLIN Timber und Andre Essig, ZÜBLIN Direktion Karlsruhe
Auf der CARL-Baustelle erläutert Stefan Mederle, Projektleiter Akquisition bei ZÜBLIN Timber, Besuchern der proHolz-Veranstaltung die Holzbaukonstruktion.

Als innovatives und nachhaltiges Holz-Hybrid-Bauprojekt stößt das Hochhaus CARL das ZÜBLIN derzeit für die Baugenossenschaft Arlinger in Pforzheim errichtet, auf ein großes öffentliches Interesse. In der zweiten Dezemberwoche gab es vor Ort gleich zwei Baustellenführungen und eine größere Informationsveranstaltung zum Projekt.

Als Schirmherr der Holzbau-Offensive des Landes Baden-Württemberg informierte sich der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk bei einem Baustellen-Besuch am Freitag, 9. Dezember, über das Holz-Hybrid-Projekt. Mit seiner Holzbau-Offensive will die Landesregierung das klimafreundliche Bauen mit Holz fördern.

Zwei Tage zuvor trafen sich auf Einladung der Initiative proHolzBW Fachbesucher mit den Machern des Projekts zu einer Informationsveranstaltung mit Baustellenführung. Die proHolzBW GmbH kümmert sich als Bindeglied der Netzwerke Forst und Holz um die Förderung der Holzverwendung in Baden-Württemberg. Architekten, Tragwerksplaner, Handwerker und Bauherren waren der Einladung gefolgt, um zu erfahren, wie man heute mit Holz in die Höhe bauen kann.

Und mit seinen 14 Stockwerken und 45 m Höhe wird das Holz-Hybrid-Hochhaus CARL zu den höchsten Holzhäusern Deutschlands gehören. Als Generalunternehmen wird die federführende ZÜBLIN-Direktion Karlsruhe das Holzbau-Highlight bis Ende 2023 schlüsselfertig errichten; die laufenden, umfangreichen Holzbau-Arbeiten verantwortet ein Experten-Team von ZÜBLIN Timber.

Die Holzbau- und Fassadenmodule werden im ZÜBLIN Timber-Werk in Aichach im industriellen Stil vorgefertigt. Dieses Prinzip vereinfacht und beschleunigt die Baulogistik. Die Vorfertigung erfordert allerdings eine exakte Planung, wie ZÜBLIN Timber-Experte Stefan Mederle, Projektleiter Akquisition und Architekt Peter W. Schmidt auf der Veranstaltung betonten. Ad-hoc-Änderungen auf der Baustelle sind kaum möglich oder verursachen deutlichen Mehraufwand. Auch das Procedere baurechtlicher Abnahmen ist alles andere als Routine. Stefan Mederle merkt an: „Wir bewegen uns teilweise in Bereichen, die baurechtlich noch nicht ausreichend geregelt sind.“ So ist das bei innovativen Projekten. Alle Beteiligten sammeln Erfahrungen, die vor ihnen noch niemand machen konnte. Schlicht deshalb, weil es Holzbau in diesen Dimensionen bisher nicht gab.

Besonders einzigartig am Holz-Hybrid-Projekt CARL: Auch die Fassade wird aus Holz gestaltet sein. Um dies zu ermöglichen bzw. mit den strengen Brandschutz-Vorschriften in Einklang zu bringen, bedarf es einer bautechnischen Besonderheit: Zwischen jedem Stockwerk kragt rundum eine Beton-Krempe aus, die einen Brandüberschlag verhindert. Architekt Peter W. Schmidt betonte aber auch: „Wir wollen gute Grundrisse schaffen, nicht nur eine hübsche Holzfassade.“ Bis auf die beiden letzten Etagen ist jedes Stockwerk in drei gleichgeschnittene Wohnungen unterteilt. Holzbau ist hier nicht ökologischer Selbstzweck, sondern es geht um gute Architektur und modernes, komfortables Wohnen.

Das unterstrich auch der Vorstandsvorsitzende der Baugenossenschaft Arlinger, Carsten von Zepelin: „Es ist bemerkenswert, dass wir mit dem hohen Holzanteil gegenüber der klassischen Bauweise über 2.000 t CO2 einsparen. Aber das ist nur eines der prägenden Merkmale von CARL. Es ist unser generelles Bestreben, für wertvollen Wohnraum zu sorgen und dabei unserer städtebaulichen Verantwortung gerecht zu werden.“